Das Blutfeld oder A Vérmező in Budapest
Ein sehr interessanter Park in Budapest liegt zwischen dem Westabhang des Burgbergs und dem Südbahnhof, dem Déli pályaudvar, im Stadtteil Buda, 'Das Blutfeld' oder 'A Vérmező' ...
Wenn man an ihm vorbei fährt oder daran entlang geht, fällt einem nichts besonderes auf, ein Park, ein großer Park, ein Landschaftsgarten mit vielen Bäumen, Wiesen, ungarischer Landschaft, flach und eben.
Doch betritt man den Vérmező und quert ihn: So viele verschiedene Baumarten gibt es vermutlich nicht einmal in jedem botanischen Garten.
Im Vérmező finden Sie Holzgewächse von Europa über Fernost bis nach Nordamerika.
Darunter sind Nadelhölzer wie Kiefern, Lärchen, Zedern oder Zypressen, sowie Laubbäume von verschiedenen Ahornarten über Buchen und Maulbeerbäume bis zum Amurkork, der chinesischen Birne oder dem nordamerikanischen Tulpenbaum, alle über 50, 60, 70 Jahre alt, aus der Zeit, als mit der Anlage des Parks begonnen wurde.
Dazu gibt es große Wiesen zum Entspannen und Spielen, Parkbänke und Wege und einen ausrangierten Speisewagen des Orient-Express als etwas anderes Caferestaurant gegenüber des Déli pályaudvar.
Und Hunde dürfen in Begleitung ihrer Besitzer frei herumtollen.
Mit einer Gesamtlänge von etwa 700 Metern und einer Breite von bis zu 200 Metern bietet der Vérmező genug Platz zum Spazieren und Laufen, auf den Wiesen können Sie Gymnastik betreiben oder turnen und in der oberen Hälfte des Blutfeldes befinden sich einige Fitneßgeräte und ein Fußballballspielkäfig.
Der wirklich gut ausgestattete und eingezäunte Kinderspielplatz liegt am unteren Ende des Vérmező.
Der Vérmező liegt wie der Városmajor am ehemaligen Teufelsgraben, einem Entwässerungsgerinne der Budaer Berge.
Da die Bewohner der an ihm liegenden Siedlungen ihre Abwässer über den Bach des Teufelsgrabens in die Donau leiteten, entwickelte sich vor allem im trockenen Sommer unerträglicher Gestank.
Daher sein Name ...
Zur Geschichte des Blutfeldes:
Diese beginnt am Ende des Mittelalters mit einem freudigen Ereignis.
Im Jahre 1476, anlässlich der Hochzeit von König Matthias mit der italienischen Prinzessin Beatrix, wurden auf dem Gelände, damals noch eine große Wiese, ein Fest und Kampfspiele im Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten veranstaltet.
Später wurde die breite Fläche unter dem Burgberg unter militärische Verwaltung gestellt, Glacis genannt und seine Verbauung verboten.
Angreifer sollten keine Deckung finden.
Nachdem der Regierungssitz nach Buda verlegt war und die Bevölkerung ständig wuchs, mußte jedoch neuer Wohnraum her.
Der Gouverneursrat entzog dem Militär die Zuständigkeit, parzellierte das Gebiet und gab es zur teilweisen Bebauung frei.
In Wien stehen auf dem ehemaligen Glacis die Prachtbauten der Ringstraße.
Das Blutfeld blieb Wiese und bekam seinen Namen durch die Ereignisse im Jahre 1795.
Ignác Martinovics, Abt von Sászvár und Anführer des Aufstandes der ungarischen Jakobiner und seine Gefährten Ferenc Szentmarjay, József Hajnóczy, János Laczkovics und Jakab Sigrai wurden hier hingerichtet, enthauptet, einen Monat später auch Paul Őz und Sándor Szolartsik.
Wobei Ignác Martinovics eine eher dubiose Rolle beim Aufstand spielte ...
Infomationen zur Geschichte aus mek.oszk.hu ...
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