Philosophischer Garten Budapest
Der philosophische Garten oder besser Garten der Philosophen über den Dächern der ungarischen Hauptstadt Budapest ist ein Ort der Ruhe und ein Ort der Muße am Nordwesthang des Gellertberges.
Er lädt Einheimische und Gäste ein, eine Auszeit vom Treiben der Millionenstadt zu nehmen, einen tollen Ausblick auf den Burgberg, die Donau mit der Margareteninsel und das gegenüber liegende Pest inklusive.
Die Anlage als Garten der Philosophen geht auf ein Geschenk des ungarischen Bildhauers Nándor Wagner zurück, der 1967 nach Japan ging und dort heiratete.
Dieser schuf 1985 die Skulpturengruppe aus Bronze und wollte eine der drei Kopien seiner Heimat Ungarn schenken.
Sein Tod im Jahre 1997 hinderte ihn daran und so dauerte es bis 2001, bis die Figuren mit Hilfe seiner japanischen Witwe nach Budapest gelangten.
Sie wurden im Park am Gellertberg über dem József Gruber Stausee aufgestellt.
Das Kunstwerk besteht aus zwei sich ergänzenden Teilen.
Da wäre einmal ein Kreis mit einer leuchtenden Kugel in der Mitte, um den sich fünf Lichtgestalten aus der Religionsgeschichte gruppieren:
Ein sich unterwerfender Abraham und im Uhrzeigersinn Echnaton, Jesus Christus, Buddha und Laozi/Laotse.
Rechts davon befinden sich drei Statuen von Mahatma Gandhi, dem buddhistischen Mönch Bodhidharma sowie dem Heiligen Franz von Assisi.
Diese wurden laut unterschiedlichen Quellen 2006 oder 2007 gestohlen und wiederum unter Mithilfe der japanischen Witwe von Nándor Wagner 2010 nachgegossen, die die Originalformen zur Verfügung stellte.
Beim Zugang zu den Figuren steht ein Ganitblock mit der ungarischen Inschrift Egymás jobb megértéséért - Zum besseren Verständnis.
Damit sind wir bei den Gedanken von Nándor Wagner:
Die Leuchtkugel in der Mitte des Kreises der religiösen Führer symbolisiert eine gemeinsame Gottheit im Universum, um die sie sich gruppieren, ein Bindeglied zwischen den Religionen, das Gemeinsame vor das Trennende, der eine Punkt der Weltreligionen.
Wir nennen es Allah, Gott oder Kamisama, es ist das Universum, die höchste Welt ...
Rechts des Kreises von unserem Standpunkt hinter Abraham stehen die Statuen von Mahatma Gandhi, Prinz Daruma/Boddhidarma und des Heiligen Franzi von Assisi.
Diese bilden mit der Kugel in der Mitte ein gleichseitiges Dreieck.
Laut Wagner haben sie geistige Erleuchtung erlangt und diese ihren Gesellschaften vermittelt.
Nach unserem Halt bei der Gruppe der Philosophen begeben wir uns nachdenklich einige Schritte an den Rand des Parks zum eingangs beschrieben Aussichtspunkt über Budapest.
Dort befindet sich eine weitere Skulptur, ein Märchen aus der Stadtgeschichte, auf einem Granitblock: Prinz Buda trifft Prinzessin Pest, die beiden durch die Donau getrennten Stadtteile, repräsentiert durch die wichtigsten Gebäude zu ihren Füßen, und sie vereinigen diese zu Budapest.
Die Figuren des Kunstwerks wurden von Marta Lesenyei geschaffen, die Stadt zu deren Füßen stammt von György Vadasz und die Aussicht über Budapest ist wirklich wunderbar ...
Wie wir wissen, entstand Budapest jedoch durch den Zusammenschluß der drei Städte Óbuda, Buda und Pest, als die Ungarn nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 eine neue Hauptstadt suchten und ihnen Pozsony/Bratislava als jahrhundetelange Krönungsstadt zu nahe bei Wien lag.
Was gibt es sonst noch im Philosophischen Garten von Budapest ...?
Da wäre einmal die Wiese, sehr viel Wiese, einige Bäume und Sträucher und am Weg zwischen den beiden Kunstwerken lieg auf einer vermutlich aufgeschütteten Anhöhe eine kleine, ich nenne es einmal Plauderecke.
Wie erreichen Sie den Philosophischen Garten von Budapest ...?
Anfahrt zum philosophischen Garten in Budapest mit öffenlichen Verkehrsmitteln:
Sie können vom Fuß des Gellertberges bei der Elisabethbrücke, der Erzsébet híd, hochmarschieren und dabei gleich bei der Gellértstatue vorbei schauen.
Oder Sie nehmen einen der Busse der Linien 8E, 108E, 110 oder 112, Haltestelle Sánc utca, Stand November 2019 ...
Apropos József Gruber Stausee: Das ist der gößte Wasserspeicher Budapests.
Er befindet sich im Gellertberg und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in den Berg gebaut ...
Quellen: Szellem Lélek Test, ard-wien.de